Sinfonie der Nacht
Still umschließt die Nacht das Zimmer. Sanfter Mondschein
erhellt mein Bett.
Es ist ungewohnt. Ich bin nicht allein.
Du liegst neben mir und schläfst ganz tief. Deine Hand unter dem Kissen, Dein Gesicht mir zugewandt. Die Decke umspielt Deinen Körper und entlockt mir ein Lächeln.
Verstohlen lasse ich meinen Blick über deine weiche Haut wandern und denke an das Vorhin. Das liebevolle Berühren deiner Finger, das zarte Verlangen Deiner Lippen und die Erinnerung an den leichtsalzigen Geschmack deiner Haut lässt mich erschauern.
Ich möchte Dich riechen, rutsche vorsichtig ein kleines Stück näher und berühre fast deinen Körper. Ganz tief atme ich ein und genieße den Duft.
Ich stütze meinen Kopf auf meinen Arm und schaue Dich an. Dein Mund ist leicht geöffnet, leise höre ich Deinen Atem. Das Licht des Mondes umschließt Dein Gesicht und bemalt es mystisch mit Schatten. Ich sehe deine Augen, Deine leicht geschwungene Nase, deinen Mund.
Du bist wunderschön.
Ich möchte Dich küssen, doch tu es nicht. Nichts soll diesen Anblick zerstören. Du liegst ganz still. Nur dein Atem lässt dieses Bild leben. Gleichmäßig bewegt sich deine Brust.
Dich zu beobachten heißt vertrauen. Der Mann, der Du bist, liegt so offenbart und verletzlich neben mir. Du vertraust mir, gäbest Dich sonst nicht so hin.
Es ist so als würde ich etwas Verbotenes tun, der Mond als mein Verbündeter.
Ein Zucken Deines Körpers verändert das Schauspiel. Deine andere Hand gleitet von deiner Taille und legt sich sanft auf meine Haut. Eine sachte Berührung und doch schließe ich die Augen durch ihre Kraft. Ich fühle deine Wärme und wage es nicht mich zu bewegen. Zu schnell könnte dieser Moment vorüber sein.
In mir drin ist alles ruhig. Das Gefühl von Frieden vermischt sich mit Geborgenheit. Die Unschuld dieser Sinnlichkeit verscheucht die Angst vor dem Morgen.
Ich weiß nicht, wie lange ich Dich heute Nacht im Schlaf angeschaut habe bis ich eingeschlafen bin.
Ich weiß nur, dass ich Deine Nähe genossen habe...